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Nachdem wir euch in einem der letzten Blogeinträge fünf Kreativitätsmethoden beschrieben haben, zeigen wir euch hier fünf weitere Methoden, die ihr verwenden könnt, um Ideen zu generieren, Produkte zu überprüfen und kreativ zu sein. Kreativitätsmethoden haben ein unglaubliches Potenzial, die Herausforderung ist es, die notwendige Zeit aufzubringen und sich alleine oder im Team hinzusetzten und diese Methoden von Anfang bis Ende durchzuspielen. Ihr werdet sehen, dass egal welche Methode man für sich oder sein Team wählt, der Output ein Feuerwerk an Ideen sein kann. Wichtig ist nur, dass man sich ganz der Kreativitätsmethode widmet und dass man vor allem beim Hinterfragen des eigenen Produktes wirklich ehrlich ist und sein Produkt zerlegt. Denn gerade am realen Markt nehmen Kunden selten Rücksicht auf die Gefühle des Unternehmens hinter dem Produkt. Um zu vermeiden, dass Fehler und unnötige Features eines Produktes von Kunden erkannt werden, was dann in Reviews und sozialen Medien ausgeschlachtet wird, sind diese Kreativitätsmethoden eine hervorragende Möglichkeit, um eben diese Fehler zu orten und gleich im Vorhinein zu vermeiden. Wir werden zu ein paar der Kreativitätsmethoden hinzufügen, wie diese auf die Fehleranalyse angewendet werden können, um zu zeigen, dass diese Methoden nicht nur dazu gedacht sind, um Ideen zu generieren und Features hinzuzufügen, sondern auch Skills zu entfernen, um ein Produkt oder eine Dienstleistung zu verbessern.

Umkehrmethode

Diese Methode ist ein wirklich sehr spannender Ansatz, da man sich mit der Frage beschäftigen muss, was man unternehmen müsste, um genau das Gegenteil zu erreichen, von der Aufgabe, die im Mittelpunkt steht. Wenn ihr zum Beispiel Kunden gewinnen wollt, fragt euch einfach, was wäre nötig, um 100 Kunden zu verlieren. Mit einem Brainstorming oder Brainwriting könnt ihr nun Ideen sammeln, um Lösungsvorschläge zu konkretisieren. Wenn ihr genug Ideen gesammelt habt, könnt ihr daraus echte Lösungen entwickeln. Umso abstrakter und kreative eure Ideen der erarbeiteten Gegenteile, desto interessantere Lösungen können sich ergeben.

Osborne Methode

Diese Methode hat eher einen analytischen Hintergrund, ist jedoch deswegen nicht weniger kreativ und kann genauso viele Lösungsansätze liefern wie andere Kreativitätsmethoden. Im Mittelpunkt dieser Methode steht eine Fragekaskade oder auch eine Checkliste. Die Fragen werden in Spalten aufgeteilt und dann in den einzelnen Zellen bewertet. Wenn man zum Beispiel ein Produkt habt und dessen Eigenschaften verändern wollt, sollten diese in den verschiedenen Spalten eingetragen werden. In der ersten Spalten werden nach unten die Bewertungskriterien eingetragen. Diese wären: „Entfernen, Anpassen, Umstellen, Vergrößern, Verkleinern, Kombinieren, Ersetzen, neu anordnen, Verändern, Vertauschen“ Wenn man zum Beispiel ein Produkt leichter machen will, sollten in jeder der Zellen die jeweilige Aktion gesetzt werden, um am Ende mehrere Ideen zu haben wie diese Gewichtsreduktion letztendlich erreicht werden kann. Zu abstrakt? Seht euch einfach den Screenshot einer solchen Liste an! Dann seht ihr wie diese Liste aussehen kann. 

Die sechs Hüte Methode

Diese Kreativitätstechnik ist der Walt Disney Methode sehr ähnlich. Nur gibt es hier statt drei Protagonisten gleich sechs Personen. Ob man sich in diesem Rollenspiel wirklich einen Hut aufsetzt, bleibt jedem selbst überlassen. Es ist natürlich kein Muss, um diese Methode durchzuspielen. Im Zentrum der Technik stehen sechs Persönlichkeiten, die jeweils ein Problem analysieren. Jeder der Protagonisten trägt einen Hut in einer anderen Farbe, die für eine Persönlichkeit steht, die zufällig verteilt wird. Die einzelnen Persönlichkeiten sind

  1. analytisches Denken, objektive Haltung und Tatsachen relevante Einstellung
  2. Gefühls gesteuert, subjektive Haltung und emotional
  3. Kritische Einstellung, skeptisch, ängstlich und objektiv
  4. Optimistische Haltung, spekulativ und immer für das Best-Case Szenario
  5. Kreativ, viele Ideen, konstruktiv und assoziativ
  6. Moderator, hat Überblick über alle Prozesse und sieht das Große und Ganze

Durch diese verschiedenen Ansätze ergeben sich viele Ansätze und Möglichkeiten ein Problem zu beleuchten und daraus eine Lösung zu erarbeiten.

Alphabet Methode

Wie der Name schon verrät, steht hier das Alphabet im Mittelpunkt. Jeder Buchstabe wird hergenommen und mit einem Impuls versehen. Hier ist vor allem die Quantität maßgeblich. Umso mehr Teilnehmer, desto größer der Pool der Ergebnisse. Denn jeder Teilnehmer muss zwingend jedem Buchstaben ein Schlagwort zuweisen, was dann in der Runde diskutiert wird. So ergeben sich schon alleine durch einen Teilnehmer 26 Schlagwörter, die zu weiteren Ideen führen können. Wie gesagt ist hier die Quantität das, was Lösungen liefern kann. Denn jeder der Teilnehmer denkt mindestens 26-mal über dieses eine Problem nach. Bei zehn Teilnehmern sind das schon 260 Ideen und Lösungsansätze.

Kuchen Methode

Die wohl leckerste Methode unserer fünf Techniken. Hier geht man wie bei einem klassischen Kuchen vor. Man nimmt alle Zutaten, die in diesem Fall alle Ideen und Gedanken und strukturiert diese. Dann lässt man das Ergebnis so wie es ist und schläft einmal darüber. Am nächsten Tag greift man die Idee wieder auf und ergänzt das Ergebnis mit neuen Ideen. Hier geht es darum, eine Lösung nicht sofort zu erzwingen, sondern eine kreative Pause einzulegen, in der man sich nicht unmittelbar mit dem Problem befasst, um vielleicht eine neue Perspektive zu erhalten.

Das waren weitere fünf Kreativitätsmethoden. Man sieht, die Ansätze sind sehr unterschiedlich. Manchmal beleuchtet man das Problem aus mehreren Perspektiven, manchmal legt man einen analytischen Raster an und manchmal hilft auch eine geplante Pause. Aber eines haben diese Methoden gemeinsam, man befasst sich über einen längeren Zeitraum mit einem Problem, um eine Lösung zu erhalten.

Happy Thinking