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Als Neugründer und/oder Start Up muss man gefühlt immer kreative sein. Wenn man anfangs noch nicht mit Agenturen zusammenarbeitet oder Mitarbeiter mit Fachkenntnissen hat man viele Gebiete abzudecken. Produktentwicklung, Marketing, Unternehmensstrategie. Da braucht man schon den ein oder anderen Geistesblitz oder eine Idee um die eigenen Produkte zu verbessern oder sogar zu ersetzten. Da stellt sich natürlich die Frage woher bekommt man solche Ideen, bzw. kann jeder Mensch kreativ sein. Die gute Nachricht ist, dass generell jedem Menschen eine Idee einfallen kann und dass es sowas wie angeborene Kreativität eigentlich nicht gibt. Kreative Menschen beschäftigen sich einfach viel intensiver mit Problemen und klappern im Endeffekt nur ein Raster aus Erfahrungsschatz und Gesehenen ab. Somit ist Kreativität aus unserer Sicht bis zu einem gewissen Teil immer erlernbar. Das ist natürlich nur unsere bescheidene Meinung und wird schon seit Anfang der Menschheit immer wieder diskutiert.

Aber diese Diskussion ist hier auch nicht relevant. Wir wollen euch an dieser Stelle fünf Kreativitätsmethoden zeigen, die euch eventuell Ideen liefern können. Viele dieser Kreativitätsmethoden kann man alleine machen und einige benötigen mindestens einen zweiten Ideengeber. Manche Kreativitätsmethoden sind auch sehr gut geeignet, das eigene Produkt zu überprüfen und es einmal in alle Einzelteile zu zerlegen, um zu sehen, ob man die eigenen Ideen nicht etwas durch die rosarote Brille gesehen hat und somit gewisse Baustellen einfach ignoriert hat.

Walt Disney Methode

Wie der Name wahrscheinlich schon verrät, war der angebliche Erfinder Walt Disney selbst. Die Methode soll dazu dienen Denkblockaden zu überwinden oder sich mit Fehlern, Denkfehlern auseinanderzusetzen. Bei der Walt Disney Methode gibt es drei Protagonisten. 

Der Träumer: Er ist der Visionär der Gruppe und erfindet Produkte und Funktionen, die anfangs wie aus einem Science-Fiction-Film kommen könnten. Wenn ihr ein Produkt entwerfen würdet (passend zu eurem Unternehmen), was könnte dieses Produkt. Was für atemberaubende Funktionen hätte dieses Produkt. Dasselbe funktioniert auch mit Dienstleistungen. Wenn ihr zum Beispiel im Bereich des Webdesigns seid. Was würdet ihr gerne mehr anbieten? AI, Bots, Virtual Reality? Warum nicht? Schreibt alles auf, was euch einfällt. Es gibt keine Grenzen…zumindest noch nicht.

Der Realist: Jetzt kommt der Realist zum Zug. Er konzentriert sich auf das Machbare. Er analysiert die Träume und Visionen des Träumers und fragt nach der Machbarkeit. Was wäre nötig um diese Träume zu realisieren? Was sind die Kosten? Was sind eventuelle Hindernisse? Was wäre an Wissen notwendig? Was wäre technisch notwendig? Wichtig ist, dass der Realist trotzdem ein Stück weit den Träumer unterstützt. Seine Aufgabe ist es nicht die Träume zu zerlegen, sondern nach der generellen Machbarkeit zu fragen und was dafür notwendig ist.

Der Kritiker: In dieser Phase wird der Träumer zerlegt und die Machbarkeit stärker hinterfragt. Was sind die Barrieren und Hindernisse? Ist die Idee sinnvoll? Ist der Zeitaufwand gerechtfertigt? Ist es gewinnbringend? Ist der Markt da? Helfen diese Funktionen dem Produkt wirklich? Der Kritiker kann sich austoben und alles hinterfragen.

Nachdem der Kritiker sein Plädoyer abgeschlossen hat, gibt es zwei Möglichkeiten. Einer der Ideen des Träumers ist übriggeblieben und wird weiterverfolgt oder alle Ideen wurden verworfen und die Runde beginnt von vorne. Der Träumer überlegt sich neue Ideen. Diese Kreativitätsphase kann man alleine machen oder zu dritt oder mehrt. 

Mindmapping

Diese Kreativitätsmethode ist ein Tool um seine Gedanken zu strukturieren. Es wird eine Karte aufgestellt mit einem zentralen Kernthema. Um das Thema werden Linien gezogen, die zu weiteren Ideen führen. Im Laufe der Erstellung eines Mindmaps beschäftigt man sich sehr intensiv mit einem Produkt und strukturiert es. Diese Kreativitätsmethode ist eine wunderbare Möglichkeit einmal seine Ideen niederzuschreiben und die Gedanken bzw. die Funktionen eines Produktes einmal geordnet niederzuschreiben und auf neue Ideen zu kommen. Manchmal hat man so viele Ideen auf einmal, weiß sie aber nicht zu ordnen und auch nicht zu bewerten, ob diese Ideen Sinn ergeben. Mit einer Mindmappingkarte ist dies aber definitiv möglich. Es ist auch eine wunderbare Art seine Unternehmensstruktur einmal zu überdenken. Biete ich zu viele Dienstleistungen an oder die falschen Services? Was wären Alternativen, die besser passen würden oder logischer wären? Probiert es einmal.

Brainwarming

Diese Kreativitätsmethode ist ähnlich dem Brainstorming. Der Vorteil beim Brainwarming ist, dass ein wesentlicher Nachteil des Brainstormings entfernt wird. Beim Brainstorming können sehr viele Ideen verloren gehen, da vor allem extrovertiertere Personen öfters Ideen in den Raum werfen und introvertiertere Teammitglieder sich vielleicht nicht trauen ihre Ideen zu präsentieren. Beim Brainwarming werden Ideen auf ein Post-It geschrieben und auf ein großes Whiteboard geheftet. Das ermöglicht allen Teilnehmern ihre Ideen zu präsentieren. Wenn alle Ideen am Whiteboard kleben, werden diese analysiert und verknüpft, um auf ein gemeinsames Ergebnis zu kommen. Bei dieser Kreativitätsmethode sind zwingend mehrere Teammitglieder notwendig, um gute Ergebnisse zu erhalten.

6-3-5 Methode

Bei dieser Technik braucht man sechs Teilnehmer. Jeder der Teilnehmer schreibt drei Ideen auf. Diese drei Ideen werden an den Nachbarn weitergereicht, der die Ideen des Vorgängers mit Vorschlägen, Problemlösungen etc. erweitert. Der Nachbar soll einfach die Ideen analysieren und weiterspinnen. Dann wird das Blatt weitergereicht, bis es wieder am Anfang ist. Das ganze Spiel wird fünfmal durchgespielt. So hat man optimaler Weiße am Ende neunzig Ideen. Wichtig bei dieser Methode sind vor allem Ausdauer, das Fokussieren auf ein Kernproblem bzw. auf eine bestimmte Teilaufgabe und vor allem, dass man ein Zeitlimit setzt. Im Normalfall sollten fünf Minuten pro Person und Ideensammlung genügen. Das heißt eine ganze Runde der 6-3-5 Methode dauert bis zu 150 Minuten. Hier sollte man alle zwei Runden einmal eine Pause einlegen, um konzentriert zu bleiben.

Vergangenheit und Zukunft

Diese Methode ist sehr spannend, da für eine Problemlösung andere zeitliche Perspektiven eingenommen werden. Es ist ein „was wäre, wenn“ Spiel, das unglaubliches Potenzial hat Probleme zu diskutieren, die vielleicht schon einmal gelöst wurden. Dadurch kann mich sich auch Probleme lösen unabhängig davon wie solche Probleme in diesen Moment gelöst werden, was ein Unternehmen von den Mitbewerbern unabhängiger machen kann. Denn oft sieht man bei der Konkurrenz oft Problemlösungen und Dinge, die man dann für sein Unternehmen übernimmt. Was zu einem Einheitsbrei führt und Alleinstellungsmerkmale verhindert. Diese Kreativitätsmethode kann man auch gut alleine lösen, das heißt ihr benötigt nicht zwingen ein Team.

Ziel dieser Methode ist es sich vorzustellen, wie Menschen das vorher definierte Problem in der Vergangenheit gelöst hätten. Was hätten unsere Vorfahren gemacht? Wie wäre das Problem vor 100, 200 oder 1000 Jahren gelöst worden. Natürlich muss man sich sehr intensiv mit dem Problem auseinandersetzten und es erfordert viel Konzentration, um von der Vergangenheitslösung etwas auf eine neuzeitliche Lösung zu kommen. Aber wie schon vorher erwähnt ergeben sich so Lösungen, die nicht alltäglich sind und eure Lösung von einer anderen Lösung am Innovationsgrad sehr „positiv“ unterscheiden können.

Das waren fünf Kreativitätsmethoden, die euch hoffentlich mehr Lösungen als weitere Fragen liefern. Ziel aller dieser Methoden ist es eigentlich hauptsächlich, sich nicht immer nur nebenbei mit einer Problemlösung auseinanderzusetzen, sondern sich konzentriert mit einer Teilaufgabe zu befassen – um eine kreative Lösung zu erarbeiten. Umso überlegter ihr eure Produkte, Dienstleistungen und Ideen strukturiert und entwickelt, desto erfolgversprechender werden sie sein.